Manche verkaufen Datensätze mit persönlichen Bankdaten im Ausland an die hiesigen Finanzbehörden. Ein Hacker macht es mit Facebook-Profilen kostenlos. Brisant ist die Quantität - sie überschreitet die Einwohnerzahl Deutschlands.
2,8 Gigabyte umfasst eine Datei, die Ron Bowes von Skull Security ins Internet gestellt hat und die jetzt über Torrent-Tauschbörsen für jedermann verfügbar ist. Darin findet man die Daten von circa 100 Millionen Facebook-Nutzern inklusive der Internetadresse, Namen und Benutzernamen.
Das Interesse ist groß: Heute Vormittag gab es auf der Tauschbörsenseite The Pirate Bay über 6500 Downloader und das Blog von Bowes war lange Zeit wegen Überlastung nicht erreichbar.
Der Blogger erklärte, er habe bei Facebook ein "beängstigendes Datenschutz-Problem" gefunden, auf das er aufmerksam machen wollte. Für das Datensammeln nutzte er einen selbst programmierten Crawler.
Ein grundlegendes Problem bei Facebook ist, dass man seine Daten vor fremden Blicken aktiv schützen muss. Dafür muss man aufwändig alle Einstellungen durchforsten und entsprechende Felder deaktivieren. Die Standardeinstellungen sehen stattdessen eine hohe Offenheit vor. Datenschützer haben Facebook wiederholt darauf hingewiesen, eine automatisierte Erhebung von Daten zu verhindern. Ein weiterer Knackpunkt ist die soziale Vernetzung aller Facebook-Mitglieder untereinander. Das bedeutet, selbst wenn man seine Profildaten auf ein Minimum reduziert, kann man über Freunde-Listen indirekt auf eigene Daten schließen.
Wir werden belogen! von Chris Jacobs steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Österreich Lizenz.
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