Leider hatte man auch keine Lehren aus dem Scheitern des zweiten Goldstandards und der daraus folgenden Weltwirtschaftskrise gezogen und versuchte ein drittes Mal eine Inflation durch goldgedecktes Geld auszuschließen.
Ein neues Nachkriegsfinanzsystem wurde offiziell am 22.7.1944 im amerikanischen Ort Bretton Woods beschlossen. Dabei ging man davon aus, dass sowohl ein Finanzsystem mit einem strengen Goldstandard, als auch flexible Wechselkurse instabil wäre.
Die Verhandlungen wurden von den USA dominiert. Eine wichtige Person bei den Verhandlungen war der britische Ökonom John Mayard Keynes, der vorschlug, Puffer aus internationalen Reserven zu schaffen, um Länder gegen externe Schocks zu schützen. Sein Gegenspieler der amerikanische Ökonom White war gegen Keynes Plan und forderte in erster Linie feste Wechselkurse.
Am Ende kam es zu diesen festen Wechselkursen. Dabei legten alle Mitgliedsstaaten ihre Währung in Gold bzw. in Dollar mit dem Goldgehalt von 1944 fest und waren dazu verpflichtet, den Wechselkurs zum US-Dollar mit +/- 1 Prozent konstant zu halten.
Durch dieses System wurde der Dollar zur Weltleitwährung, da er nach der Definition von Bretton Woods jederzeit in Gold wechselbar war. Damit war der US-Dollar an das Gold gekoppelt und die anderen Währungen an den US-Dollar. Das amerikanische Finanzministerium war dazu verpflichtet, jederzeit zu einem Kurs von 35$ Gold an ausländische Zentralbanken zu verkaufen und zu kaufen.
Die Währungen sollten frei konvertierbar sein, deshalb musste jede Notenbank um die festen Wechselkurse aufrechtzuerhalten über ausreichende Währungsreserven verfügen.
Zu diesem System gehörte auch der IWF, der im gleichen Jahr gegründet wurde. Dessen Aufgabe bestand darin, bei Zahlungsbilanzproblemen durch die festgelegten Wechselkurse einzugreifen. Dafür wurden Quoten eingerichtet, die jedes Land als Leistung an den IWF zu zahlen hatte.
Diese richteten sich nach der Wirtschaftsstärke des Landes. Hilfskredite waren auf 400 - 500% der jeweiligen Quote limitiert. Bei Überschreitung des Kreditvolumens sollte der IWF auch Sanktionsmaßnahmen verhängen dürfen.
Welche Probleme sich aus dem neuen Goldstandard ergaben, lesen Sie in der nächsten Folge dieser Serie.
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