Blitzmeldung: Kaczynski-Absturz – Was weiß der georgische Präsident Saakaschwili?


Nach dem Crash von Polen-Präsident Kaczynski am 10. April 2010 erging sich der georgische Staatschef und Russen-Feind Saakaschwili in dunklen Andeutungen über die »Symbolik« der Katastrophe. Nun stellte sich heraus: Bereits am 13. März 2010, einen Monat vor dem Absturz, strahlte das regierungsnahe Fernsehen »imedi« eine fiktive Reportage aus, in der das Flugzeug des polnischen Präsidenten einem Bombenattentat zum Opfer fiel …

Es gebe etwas »unglaublich Böses« im Zusammenhang mit Kaczynskis Absturz, sagte der georgische Präsident Michail Saakaschwili laut dem Nachrichtendienst Newsmax.com und anderen Quellen nach der Katastrophe vom 10. April 2010. An diesem Tag war der polnische Präsident Lech Kaczynski auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des sowjetischen Massakers von 1940 bei Katyn mit seinem Flugzeug tödlich verunglückt. Der Bitte um eine nähere Erläuterung sei Saakaschwili ausgewichen, berichtet Newsmax.com: »Ich meine die Art und Weise, wie er starb. Natürlich gibt es da eine Symbolik. Ich möchte das nicht kommentieren.«

In Georgien scheint man über seherische Fähigkeiten zu verfügen. Bereits am 13. März 2010, einen Monat vor der Katastrophe von Smolensk, strahlte das regierungsnahe Fernsehen imedi eine fiktive Reportage über eine russische Invasion Georgiens aus. Dass es sich bei dem 30-minütigen, zur Hauptsendezeit ausgestrahlten Film nur um eine Simulation handelte, wurde zwar kurz zuvor erwähnt – aber dann rollten die Panzer sehr realitätsnah.

In Wag-the-dog-Manier inszenierte das georgische Fernsehen seinen ganz eigenen Krieg. Ein aufgeregter, offenbar übernächtigter Moderator verbreitete in dem Film immer neue Schreckensmeldungen über die angebliche russische Invasion, Bilder von Bomben werfenden Flugzeugen wechselten sich mit solchen von rollenden Panzern und dem georgischen Präsidenten ab, der Durchhalteparolen absonderte. Kurz und gut: Das Ganze war möglicherweise Saakaschwilis ganz persönliche Version von Orson Welles fiktivem Hörspiel Krieg der Welten über eine Invasion der Marsmenschen, mit dem der Autor 1938 ganz Amerika in Panik versetzt hatte. (Und auch im Georgien des Jahres 2010 war nach Ausstrahlung des Kriegszenarios von Panik, Herzinfarkten und Schwächeanfällen die Rede.


Mit einem wichtigen Unterschied: Die Simulation des georgischen Senders imedi enthielt Berichten zufolge ein verblüffendes Stück Prophetie. Laut verschiedenen Medien wurde in der Reportage behauptet, die Maschine des polnischen Präsidenten und Saakaschwili-Freundes Lech Kaczynski sei nach einer Bombenexplosion abgestürzt. Ziemlich genau einen Monat später, am 10. April 2010, geschah das Unfassbare und vollkommen Unwahrscheinliche. Tatsächlich stürzte Lech Kaczynski zusammen mit einem guten Teil der polnischen Führung bei einem Flug zu einer Gedenkveranstaltung in Katyn bei Smolensk ab.

Der polnische Präsident habe die gefälschte Meldung über seinen Absturztod damals nicht kommentiert, heißt es in den Berichten. Saakaschwili dagegen habe den Film als »realitätsnah« bezeichnet.

Der georgische Präsident Michail Saakaschwili gilt als amerikanischer Agent und Provokateur, der offenbar an einem größeren Krieg mit Russland interessiert ist. Die Visionen des georgischen Fernsehens spiegeln nur die Visionen seines Präsidenten wider, der es offenbar nicht erwarten kann, einen großen Krieg zwischen Ost und West auszulösen. Ein erster Versuch Anfang August 2008 scheiterte, als georgische Truppen die Hauptstadt des unter russischem Schutz stehenden Südossetien angriffen und damit eine russische Antwort und vorübergehende Invasion Georgiens auslösten (siehe verheimlicht – vertuscht – vergessen 2009, S. 170ff.). Ob Unfall oder nicht – auch der von Saakaschwili offenbar vorausgesehene spektakuläre Tod des prowestlichen polnischen Präsidenten auf russischem Boden birgt jede Menge Sprengstoff in sich. Polen ist sowohl Mitglied der EU also auch der NATO.

(Quelle: Gerhard Wisnewski, Schweizer Tagesanzeiger)

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