Deutscher und österreichischer Luftraum bleiben bis Sonntag gesperrt



Das gab es in Europa noch nie. Die riesige Wolke mit Vulkanasche aus Island verursacht ein beispielloses Chaos und stört die Reisepläne von Millionen Menschen. Die Flieger am Boden haben viele Folgen: Volle Züge und gigantische Verluste. Ein Ende ist nicht in Sicht. Bleiben Sie hier auf dem neuesten Stand.

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12.15 Uhr Wegen des Flugverbots in Deutschland sitzen die fünf in Afghanistan verletzten Bundeswehrsoldaten weiter gemeinsam mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in Istanbul fest. „Wir gehen davon aus, dass ein Weitertransport heute vor 16 Uhr nicht möglich ist“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Der Gesundheitszustand der am Donnerstag in der Nähe der nordafghanischen Stadt Baghlan verletzten Soldaten sei weiterhin „stabil“.

12.03 Uhr Am Hamburger Hauptbahnhof herrscht reges Treiben. „Vor allem nach Kopenhagen gibt es eine rege Nachfrage“, sagte ein Bahnsprecher. Am Morgen seien vier zusätzliche Busse eingesetzt worden, die Reisende nach Puttgarden zu den Fähren brachten. Die Reedereien meldeten einen Ansturm auf ihre Flotte. „Gestrandete Reisende auf beiden Seiten der Ostsee brachten kurzzeitig das Telefonnetz zum Kollaps“, sagte ein Sprecher der Fähr-Reederei TT-Line. Auch die Fähren der Reederei Scandlines sind in diesen Tagen so stark gefragt wie sonst nur im Hochsommer.

11.47 Uhr Die Lage im europäischen Luftraum wird sich nach Vorhersagen der Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol auch in nächster Zeit nicht entspannen. Mit nur etwa 6000 von an einem normalen Sonnabend erwarteten 22.000 Flügen fielen mehr als zwei Drittel aller Flüge in Europa aus, teilte die Organisation am Samstag in Brüssel mit. Den Vorhersagen zufolge werde die Aschewolke bleiben und Auswirkungen mindestens in den nächsten 24 Stunden haben.

11.44 Uhr TUI sagt alle Flugreisen bis einschließlich Sonntag um 10 Uhr ab. Für die von TUI abgesagten Flugpauschalreisen wird der Vertrag gekündigt und der Reisepreis in vollem Umfang zurückerstattet. Tui bietet allen Kunden, die von Flugstreichungen und -verschiebungen betroffen sind, an, gebührenfrei auf einen frei wählbaren Termin innerhalb der aktuellen Sommersaison umzubuchen. In diesem Fall sollten sich TUI Kunden an ihr Reisebüro wenden.

11.43 Uhr Die Sperrung der Berliner Flughäfen ist um zwölf Stunden verlängert worden. Bis 2.00 Uhr am Sonntagmorgen werde es auf den Airports Tegel und Schönefeld keine Starts und Landungen geben, teilte ein Flughafensprecher mit. Damit fallen in der Hauptstadt den Angaben zufolge mehr als 600 Flüge aus.

11.08 Uhr Die Deutsche Flugsicherung hat die Sperrung des Luftraums über Deutschland bis 02.00 Uhr am Sonntagmorgen verlängert.

11.02 Uhr Besonders Menschen mit Atemwegs-Problemen können von der Aschewolke aus Island gesundheitlich betroffen werden. Darauf hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hingewiesen. Probleme könnten Kleinstpartikel bereiten. „Kleine Teilchen von weniger als zehn Mikrometer Größe sind gefährlicher, weil sie tiefer in die Lunge eintreten können“, wird die WHO- Gesundheitsexpertin Maria Neira in einer Erklärung zitiert. Nach einer ersten WHO-Analyse sind etwa ein Viertel der in dem Aschestaub des Vulkans enthaltenen Teilchen weniger als zehn Mikrometer groß. „Wer draußen etwas in Rachen oder Lunge spürt, eine laufende Nase oder juckende Augen bekommt, sollte ins Haus gehen und seine Aktivitäten draußen begrenzen“, erklärte die Expertin.

10.56 Uhr Nach dem ungeplanten Zwischenstopp in Lissabon setzt Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Weiterreise über Rom fort. Die Regierungsmaschine sollte am späten Vormittag von Lissabon in die italienische Hauptstadt abfliegen. Die weiteren Stationen von Merkels Rückkehr nach Berlin waren zunächst noch nicht klar.

10.49 Uhr Die Aschewolke über Europa legt nun auch den Flugverkehr in Norditalien lahm. Die Flugsicherung habe den Luftraum über der Region am Samstag von 8.00 bis 14.00 Uhr gesperrt, teilte der Mailänder Flughafen Malpensa auf seiner Website mit.

10.48 Uhr Die Deutsche Flugsicherung hat nach Angaben des Flughafens Düsseldorf die Sperrung des Luftraums über den internationalen Flughäfen in Deutschland bis Sonnabendabend, 20.00 Uhr, verlängert.

10.35 Uhr Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) befürchtet, dass der allgemeine Flugstopp über Europa die konjunkturelle Erholung der deutschen Luftverkehrsbranche spürbar dämpfen wird. „Die Branche hatte durch den über Monate schwelenden Tarifkonflikt bei den Piloten ohnehin keinen guten Start in das neue Jahr“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der „Rheinpfalz am Sonntag“.

10.12 Uhr Die Deutsche Bahn setzt angesichts des Flugverbotes auch am Sonnabend mehr Züge ein als üblich. „Es rollt alles, was rollen kann“, sagte ein Sprecher. Auch werde wie am Freitag mehr Personal an den Bahnhöfen die Reisenden betreuen. Zugleich erwartete der Sprecher, dass der Sonnabend etwas ruhiger verläuft. Volle Züge werde es dennoch vor allem auf den ICE- Verbindungen zwischen den großen deutschen Flughäfen Frankfurt/Main, München, Hamburg, Düsseldorf und Berlin geben.

10.07 Uhr In Großbritannien haben die Behörden das Flugverbot bis zum Sonntag verlängert. Der Luftraum bleibe bis mindestens Sonntag 02.00 Uhr MESZ gesperrt, teilte die Luftfahrtbehörde mit.

9.57 Uhr Die Sperrung des Hamburger Flughafens wird bis Sonntag 14 Uhr verlängert.

9.33 Uhr Der Hamburger Flughafen bleibt bis Mitternacht gesperrt. „Heute wird es den ganzen Tag keine Starts und Landungen geben“, sagte Flughafensprecherin Stefanie Harder. Das hätte die Deutsche Flugsicherung entschieden. Betroffen seien insgesamt 297 Starts und Landungen und rund 25.000 Passagiere. Sie rät allen Reisenden, nicht zum Flughafen zu kommen, sondern ihre Fluggesellschaften anzurufen und die Flüge umbuchen zu lassen. Der Flughafen bleibt weiterhin geöffnet, Maschinen, die auf Sicht fliegen, dürfen weiterhin starten.

9.21 Uhr Zur schnelleren Beseitigung des Chaos' im Flugverkehr fordern Politiker nach dem Ende der Luftraumsperrung eine vorübergehende Aufhebung des Nachtflugverbots. „Wenn wartenden Passagieren damit geholfen werden kann, sollte das Nachtflugverbot vorübergehend aufgehoben werden“, sagte der CDU-Verkehrsexperte im Bundestag, Dirk Fischer, laut „Bild“-Zeitung. Sein FDP-Kollege Patrick Döring sagte, die Länder sollten jetzt prüfen, inwieweit Nachtflugverbote aufgehoben werden könnten: „Es muss schnellstmöglich eine Rückkehr zum normalen Flugplan geben.“ Auch die Opposition schloss sich den Forderungen an: „Durch den Vulkanausbruch hat sich im Flugverkehr eine dramatische Situation ergeben“, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef im Bundestag, Florian Pronold. „Wenn die Flugzeuge wieder starten können, muss das Nachtflugverbot vorübergehend aufgehoben werden, um das Chaos schneller wieder zu beenden.“

8.59 Uhr Die Lufthansa hat alle Flüge bis Sonnabend 20.00 Uhr gestrichen. Dies sagte ein Sprecher der Gesellschaft am Morgen. Damit sei weltweit kein einziges Lufthansa-Flugzeug in der Luft. „Das hat es noch nie gegeben“, sagte der Sprecher. Den Betrieb aufrecht erhalten könne derzeit lediglich die Tochter Lufthansa Italia.

8.15 Uhr Der Luftraum über Deutschland muss möglicherweise auch am Sonntag für den Flugverkehr gesperrt bleiben. „Es sieht im Moment nicht gut aus“, sagte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung am Samstagmorgen in Langen. Es könne sein, dass Starts und Landungen den ganzen Tag über und morgen noch untersagt werden müssen. Die riesige Aschewolke nach dem Vulkan-Ausbruch auf Island habe sich mittlerweile in Richtung Südosten stark ausgedehnt. Ab 8.00 Uhr müsse auch der Luftraum über Norditalien gesperrt werden.

7.59 Uhr In Großbritannien haben die Behörden das Flugverbot wegen der Aschewolke aus einem isländischen Vulkan am Samstagmorgen um weitere sechs Stunden verlängert. Wie die Luftfahrtbehörde mitteilte, soll die Sperre des Luftraums nun bis mindestens 19.00 Uhr (20.00 Uhr MESZ) gelten.
22.58 Uhr Man habe aufgrund der aktuellen Lage entschieden, den Luftraum über allen 16 internationalen Flughäfen in Deutschland bis 14.00 Uhr zu sperren. Es handele sich um eine vorläufige Entscheidung, am Samstagmorgen werde man sehen, wie man weiter verfahre.

22.01 Uhr British Airways hat alle Flüge von und nach London für Freitag und Sonnabend gestrichen. Die britische Fluglinie forderte alle Passagiere auf ihre Web-Site auf, nicht am Flughafen zu erscheinen.

21.24 Uhr Air Berlin streicht bis auf einige innerspanische Verbindungen alle Flüge bis einschließlich Sonnabend 14 Uhr. Von den Flugstreichungen betroffene Passagiere werden gebeten, nicht zum Airport anzureisen. Passagiere, die Sonnabend oder Sonntag fliegen wollten, können kostenlos umbuchen oder stornieren.

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