Rechenfehler in Athen & andere Schuldner


Das Thema Griechenland und Staatsschulden nimmt einfach kein Ende. Gestern hat die europäische Statistikbehörde in Brüssel mitgeteilt, dass die neuen Schulden 2009 deutlich stärker gestiegen sind als bisher angenommen:

Aktuell kommen die Euro-Statistiker zu dem Ergebnis, dass die Verschuldung bei 273,407 Mrd. Euro liegt. Das entspricht einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 13,6 Prozent. Bisher hatten die Griechen selbst ein Defizit von 12,6 Prozent gemeldet.

Aber auch diese Zahlen sind vorerst nur mit dem Zusatz "Unter Vorbehalt" zu betrachten. Laut Eurostat kann durch die intensive Prüfung der Daten, die derzeit in Zusammenarbeit mit den griechischen Behörden läuft, noch weiterer Korrekturbedarf aufkommen.

Den weiteren Korrekturbedarf schränkten die Statistikexperten nun aber deutlich ein: Die Fehlerquote liegt nun nur noch zwischen 0,3 und 0,5 Prozent.

Schauen wir doch an dieser Stelle noch mal auf das vergangene Jahr: Zunächst hatte Eurostat ein Defizit von 5 Prozent gemeldet. Dann gab es neue Daten aus Griechenland und die Defizitquote musste dann schon auf 7 Prozent angehoben werden. Mittlerweile ist das Defizit schon fast doppelt so hoch - und das Ende der Fahnenstange ist noch immer nicht erreicht.

Wie nicht anders zu erwarten, sackten die Kurse an den Börsen nach der Bekanntgabe dieser Meldung deutlich ab. Und wenn man nun den gesamten Schuldenstand Griechenlands betrachtet, kann einem auch schon schwindelig werden: Auf Basis der nun vorliegenden Zahlen ist der gesamte Schuldenstand gemessen am BIP von 99,2 auf nun 115,1 Prozent angestiegen.

Doch zurück zum öffentlichen Defizit. Hier nimmt Griechenland innerhalb der EU noch immer nicht den ersten Rang ein. Diesen Platz hat Irland inne. Dann folgt aber schon Griechenland auf dem zweiten Platz. Im vergangenen Jahr gab es auch kein Land mit einem Staatsüberschuss. Aber immerhin bringen es zwei Länder auf Werte von weniger als einem Prozent: Im Detail sind das Schweden (-0,5 Prozent) und Luxemburg (-0,7 Prozent). Aber das sind die einzigen Ausnahmen in einem Heer von Schuldenmachern.

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