Ablenkungsmanöver Griechenland


Ablenkungsmanöver „Griechenland“ vor der Währungs-Reform? Heute können wir festhalten, dass eigentlich alle EU-Staaten pleite sind. Griechenland ist lediglich das Land, welches medial herhalten muss. Italien, Portugal, Spanien, Irland, ja selbst Frankreich und Deutschland könnten ebenso in Sondersendungen und Zeitungen diskutiert werden, wenn sie ihre Zahlen vorlegen würden.

Wie heißt die aktuelle durchs Dorf getriebene Sau?
Klar, man nennt sie Griechenland… Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes mit der ehemaligen Hochkultur ist nicht größer, als das von Hessen aber man spricht von dramatischen Untergangsszenarien der EU, die durch die Griechen ausgelöst werden könnten.

Niemand gibt zu, dass das Zusammenwuchern der Währungen (bei völlig unterschiedlichen Mentalitäten und Strukturen Europas), auf ganzer Linie versagt hat. Halt! Die letzte Aussage muss ich etwas differenzieren. Wer als abhängiger Politiker die Interessen der Finanzlobby vertritt (und das sind aus meiner Sicht die meisten bekannten „Größen“ in den Regierungen und Oppositionen), hat seine Aufträge hervorragend umgesetzt, die Wenigen, die eventuell tatsächlich nach bestem Wissen und Gewissen für die Völker arbeiten wollten, müssten spätestens jetzt erkennen, nichts verstanden zu haben.

Es geht nicht um Griechenland, sondern quasi um alle EU-Staaten. Ich möchte daran erinnern, dass es vor der Euroeinführung sogenannte Konvergenzkriterien in den Verträgen von Maastricht gab, die grundsätzlich als unverrückbar festgeschrieben wurden. Dieser Stabilitätspakt der Währungen, nach Maßgabe der Deutschen Bundesbank, war klar strukturiert. Die Verschuldensquote eines Staates darf 60% des Bruttoinlandsproduktes nicht überschreiten und die Neuaufnahme weiterer Kredite ist auf 3% pro Jahr begrenzt. Diese Zahlenkombination entstand unter der irrsinnigen Annahme, dass man von einem dauernden durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 5% pro Jahr ausgeht, denn dann würde bei einer 3%-igen Erhöhung der Schulden die bestehende Kreditquote eines Staates von 60% erhalten bleiben. Ist auch logisch, da 3% genau 60% von 5% sind.

Es sprengt mein Abstraktionsvermögen, dass es viele verantwortliche Politiker und Wirtschaftsexperten gab, die tatsächlich an diesen Unfug glaubten, denn es gibt kein unendliches Wachstum und darauf haben viele normal denkende Sachverständige, wie Prof. Wilhelm Hankel und andere hingewiesen. Es kam, was kommen musste. Man löste den Stabilitätspakt auf und somit die genannten Kriterien und nannte das neue mit heißer Nadel gestrickte Papier „Stabilitäts- und Wachstumspakt“. Damit war der Untergang des Euro schneller eingeleitet, als es sich die „eigentlichen Initiatoren“ wünschten, denn die Orgie der Umverteilung von Arm auf Reich soll natürlich immer solange wie möglich laufen.

Heute können wir festhalten, dass eigentlich alle EU-Staaten pleite sind. Griechenland ist lediglich das Land, welches medial herhalten muss. Italien, Portugal, Spanien, Irland, ja selbst Frankreich und Deutschland könnten ebenso in Sondersendungen und Zeitungen diskutiert werden, wenn sie ihre Zahlen vorlegen würden. Man kann es nur als Doppelmoral bezeichnen, wenn jemand, der 10 Euro unterschlägt mit dem Finger abwertend auf einen anderen zeigt, weil dieser 100 Euro unterschlagen hat.

Mit bester Hoffnung auf die Zukunft,
Euer Chris Jacobs

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