Irland stoppt erneut Flugverkehr wegen Vulkanasche


Der Eyjafjallajökull meldet sich zurück. In Irland darf am Dienstagvormittag kein Flugzeug mehr starten oder landen - der Vulkan ist immer noch aktiv, und seine Asche weht jetzt wieder nach Südosten. Auch der Luftraum über schottischen Inseln könnte für den Verkehr gesperrt werden.

Dublin - Alle Flüge von und nach Irland werden wegen der Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull am Dienstag ab acht Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit gestrichen. Die Sperrung gilt mindestens bis 14 Uhr - dann werde sie überprüft, teilte die nationale Luftfahrtbehörde am Montagabend mit. Die Aschekonzentration in der Luft sei inzwischen in den Midlands zu hoch, und wegen eines 60-Meilen-Puffers außenherum müssten unter anderem die Großflughäfen Shannon, Dublin, Cork und Kerry gesperrt werden - in Übereinstimmung mit in der vergangenen Woche erlassenen neuen europäischen Regeln. Bei Aer Lingus sind auf jeden Fall auch Starts und Landungen im nordirischen Belfast betroffen.

Die gute Nachricht für Reisende: Überflüge aus Großbritannien und Kontinentaleuropa sollen von der Sperrung in Irland nicht betroffen sein. Für Flughäfen im Süden Großbritanniens werden ebenso wenig Beeinträchtigungen erwartet wie für den Rest Europas.
Über den Äußeren Hebriden, einer Inselgruppe vor Schottland, könnte der Luftraum allerdings ebenfalls rasch gesperrt werden. Die britische Behörde CAA teilte am Abend mit. Die Situation werde weiter analysiert.

Im April hatte die Aschewolke aus dem Eyjafjallajökull zu einer sechstägigen Schließung des Luftraums zahlreicher europäischer Länder geführt. Das Chaos kostete die Fluggesellschaften nach Angaben des internationalen Luftfahrtverbandes IATA 1,26 Milliarden Euro. Der Vulkan ist noch immer aktiv, stößt aber weniger Asche aus - außerdem waren die Winde wochenlang günstig für den Rest Europas.

Flugstopp beeinträchtigt EU-Konferenz

Das von Irland verhängte Flugverbot trifft zusammen mit einer Konferenz der EU-Verkehrsminister am Dienstag in Brüssel, bei der über Lehren aus dem Chaos im April beraten werden soll. Es soll um eine bessere Koordination der nationalen Flugsicherungsstellen sowie mögliche staatliche Unterstützung für die Luftfahrtbranche gehen.

Die EU-Kommission wollte einen Mobilitätsplan vorschlagen, durch den zum Beispiel Flugzeuge bei Krisen gezielter durch andere Verkehrsmittel wie Züge ersetzt werden könnten. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) wollte einheitliche europäische Grenzwerte für Vulkanasche zur Debatte stellen.

(Quelle: Reuters-Ticker)

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