Die Big Brother Awards


Die Big Brother Awards (BBA) sind Negativpreise, die jährlich in mehreren Ländern an Behörden, Unternehmen, Organisationen und Personen vergeben werden. Die Preise werden, so die Stifter, an die verliehen, die in besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre von Personen beeinträchtigen oder Dritten persönliche Daten zugänglich gemacht haben oder machen. Entgegengenommen wurden die Preise bisher lediglich 2002 durch Microsoft, 2005 von Blizzard Entertainment, 2007 nach der Verleihung durch die PTV Planung Transport Verkehr AG, sowie 2008 durch die Deutsche Telekom.

Ein kleiner Auszug der Preisträger:

Preisträger aus Österreich:
* Kreditschutzverband von 1870 - für die laufende Publikation von unklaren und veralteten Wirtschafts- und Schuldnerdaten.
* Österreichische EU-Parlamentarier - für die Zustimmung zu den sogenannten Enfopol-Abhörinitiativen.
* Statistik Austria - Verantwortlicher Karl Isamberth für die geplante Volkszählung 2001, die gleichzeitig einem Abgleich mit dem Melderegister und der Einführung eines Personenkennzeichens dienen soll.
* Schober Direct Marketing - Bietet für über 5 Millionen österreichische Individuen jeweils bis zu 50 zusätzliche personenbezogene Informationen an.
* Saturn - Das Bezahlen mit der Bankomatkarte bedeutet für Saturn eine „unwiderrufliche“ Einwilligung zur Weitergabe persönlicher Daten.
* ‚Helmi‘ der anonyme Polizeispitzel - Selbst wegen Drogendelikten vorbestraft und immer nur maskiert vor Gericht auftretend, erzählt immer genau das, was die Polizei hören will, und die Richter glauben ihm.
* Ars Electronica - Verharmlosung von Biometrie.
* Österreichische Post AG - Verkauf von Adressen und die enge Zusammenarbeit mit Direktmarketer.
* UNIQA Krankenversicherung - „Befreit“ alle Ärzte, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen des Kunden von der beruflichen Schweigepflicht.
* Österreichische Post AG - Nachsendeauftrag führt automatisch zur Weitergabe der Daten an Werbeverlage.
* Wiener Amtsärzte, stellvertretend für alle anderen Amtsärzte - Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht.
* SWIFT,
vertreten durch das österreichische SWIFT-Aufsichtsratsmitglied Günther Gall Raiffeisen Zentralbank - Günther Gall stellte seit 2001 seine Schweigepflicht als Aufsichtsrat der SWIFT über seine Pflichten als gesetzestreuer Bürger des Staates Österreich und verheimlichte den Transfer europäischer und österreichischer Bankdaten an US-Behörden und Geheimdienste.

Preisträger aus Deutschland:
* Deutsche Post-Shop-GmbH - Arbeitsverträge mit Agentur-Nehmern.
* T-Online International AG - Speichern von IP-Adressen von Flatrate-Kunden.
* Lidl Stiftung GmbH & Co. - Die heimliche Videoüberwachung in einigen der deutschen Filialen; menstruierende Mitarbeiterinnen in Filialen in Tschechien wurden zum Tragen eines Stirnbands verpflichtet, damit sie die Toilette auch außerhalb der Pausen aufsuchen durften.
* Bundesagentur für Arbeit - Hartz 4, 16-seitige Antragsformulare für ALG 2.
* Canon Deutschland GmbH - Einbetten einer unsichtbaren und einmaligen Geräte-Kennung in Farbkopien.
* Tchibo direct GmbH - Weitergabe von Kundendaten.

Preisträger aus der Schweiz:
* Korpskommandant Hansruedi Fehrlin, Luftwaffe - Einsatz von unbemannten Überwachungsdrohnen.
* Stadtpolizei Zürich - heimliche Überwachung des E-Mail-Verkehrs von Angestellten.
* Josef Leu (CVP), Nationalrat - Einsatz seit Jahren im Parlament für mehr Überwachung.

Hall of Shame!

(Quelle: Wikipedia.org)

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