Die offiziellen Medien in Europa schreiben meterlange Artikel für und wider die Bürgschaften für Griechenland und welche Banken in welcher Höhe wo beteiligt sind, wer welche Verluste bei einem Zahlungsausfall Griechenlands hätte – aber die direkte, reale Gefahr, das Allereinfachste, wird nirgendwo berichtet: die Reaktion der Bürger. – Die Griechen wissen sehr wohl, was die Uhr geschlagen hat: in Griechenland findet ein Bank-Run statt. Die Deutschen wissen es auch: Die Edelmetallhändler kommen nicht mehr nach, die Deutschen fangen an, ihre Vermögen in Gold und Silber umzuschichten.
Das Geld fliegt aus den Banken Griechenlands, wie das Popcorn aus der Pfanne. Vom »kleinen Mann auf der Straße« bis zu den Wohlhabenden holt jeder seine Ersparnisse ab, seit klar ist, dass Griechenland ohne riesige Hilfskredite nicht mehr zu halten ist. Und dass es sich auch dann nur um einen Aufschub handeln wird. Wie kann ein bankrottes Griechenland denn die Spareinlagen seiner Bürger garantieren? Es kann es eben nicht.
Und weil das Volk der ganzen Chose nicht traut und die Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist, holt man sein Geld ab, solange man es noch kann. Nach Berichten aus dem Land stehen vor fast allen Bankfilialen einige Polizisten, um für Ordnung vor der Bank zu sorgen. Schlangen sollen noch eher selten sein, aber die Bankangestellten sind teilweise völlig überfordert. Die größeren Vermögen werden ins Ausland transferiert. Auch ausländische Firmen, die dort Konten unterhalten, ziehen ihre Geldbestände ab.
Selbst das moderate Handelsblatt schreibt, sehr zurückhaltend zwar, dass die »Vertrauenskrise« zwischen dem griechischen Volk und dem Staat mittlerweile voll auf die Banken durchschlage, und dass die Spareinlagen der Bürger, über die sich die griechischen Banken bislang finanzierten, zunehmend »abfließen«. Die europäischen Banken leihen den griechischen Banken aber kein Geld mehr. Daher ist abzusehen, dass die einheimischen Banken sehr bald nach Rettung durch den Staat rufen werden, wenn sie nicht Bankrott gehen wollen. Der hat aber kein Geld, und das weiß auch Zorbas Papanwasweißichos.
Sollten erste Berichte auftauchen, dass in Griechenland Banken schließen, dauert es nur Stunden, und in Portugal und Spanien rennen die Leute los und holen ihr Geld von den Konten. Angefangen hat es schon, wie Dirk Müller (Mr. Dax) am Wochenende auf dem Kongress der unabhängigen Medien berichtete.
Portugal und Spanien sind die nächsten auf der Liste. Und das wiederum weiß Otto Normalverbraucher.
Jetzt, da die feierlichen Klauseln der Maastrichter Verträge Schall und Rauch geworden sind und die Griechenland-Rettung gegen alles Recht durchgepeitscht wurde, weiß der deutsche Bürger, dass es nur eine Frage weniger Monate sein wird, und er darf auch noch die Rettung aller anderen Bankrotteure bezahlen. Jeder begreift, dass das nicht funktionieren kann und wird, da kann in der Mainstream-Presse noch soviel Zweckoptimismus verbreitet werden: Deutschland werde sogar noch an den Krediten für Griechenland bombig verdienen!
Schon klar.
Und Hühner sterben an Parodontose.
Das Gefühl des »Das-wird-nicht-gut-enden« greift um sich. Die Menschen suchen einen sicheren Hafen für ihre gesparten Vermögen. Die Nachfrage nach Edelmetallen zieht seitdem deutlich an. Die Preise dadurch auch. Noch ist es keine Panik, sagen die Edelmetallhändler, aber die großen Häuser sind ausverkauft. In den Banken und Sparkassen sind meistens keine Unzen mehr zu bekommen, viele Bankhäuser sind daher aufgrund des Kundendrucks dahin ausgewichen, statt Unzen Edelmetallbarren zu liefern.
Chefhändler Wolfgang Wrzesniok-Rossbach vom Barrenhersteller Heräus sprach noch am vergangenen Freitag freundlich von einer unzweifelhaft massiven Nachfragebelebung, streitet aber eine Knappheit an Gold und Silber ab.
Aus den oberen Etagen der Edelmetallhandelshäuser hört sich das aber anders an: Heräus nimmt keine Aufträge mehr an. Aus einer gut informierten Quelle ist zu hören, dass das Logistiksystem bei Heräus komplett überfordert ist.
Man kann zuerst einmal nicht schnell genug Nachschub bekommen, insbesondere bei Silber, und auch die Auslieferung hält nicht mehr Schritt. Darüber hinaus können auch die Preise nicht mehr fixiert werden. Die Silber- und Goldpreise ziehen so schnell an, dass es unmöglich ist, Bestellungen zu einem bestimmten Preis festzuschreiben, denn bis man das erforderliche Metall auch tatsächlich herbeischaffen kann, sind die Beschaffungskosten wahrscheinlich schon deutlich höher als der fixierte Preis, und Lagerbestände gibt es nicht mehr.
Im Unterschied zu den spontanen Panikkäufen im Spätherbst 2008 handeln die Gold- und Silberkäufer heute sehr überlegt. Es sind nach Berichten der Edelmetallhändler diesmal auf breiter Basis Mittelständler, leitende Angestellte und Unternehmer. Sie lösen nicht nur kleine Sparguthaben auf. Sie kommen nicht, wie 2008 mit 2.000 oder 5.000 Euro angerannt, die man mal schnell irgendwo hergenommen hat. Heute lösen die Leute ganz überlegt große Geldanlagen auf, kündigen Lebensversicherungen, Altersrückstellungen und Anlageverträge bei/mit ihren Banken. Sie kommen mit 50.000 und 100.000 Euro, um Edelmetalle zu kaufen.
Und fragen auch nicht mehr nach ein paar Euro Unterschied im Preis. Man ist entschlossen, jetzt noch umzuschichten, bevor der Zug abgefahren ist, wissend, dass die Preise höchstwahrscheinlich nur noch steigen werden.
Die Edelmetallhäuser versuchen zu ergattern, was noch zu bekommen ist. Pro Aurum geht an die Lagerbestände. In wenigen Tagen könnte der Markt leergekauft sein, heißt es. Die Hädnler beklagen, dass die Münzprägeanstalten seit vier Wochen ihre Lieferungen nach dem Zufallsprinzip zu verteilen scheinen. Die begehrten Münzbarren von Cook Island sind so gut wie gar nicht mehr zu bekommen, und niemand weiß, wann sie wieder geliefert werden.
Seit zwei Wochen ist auch in den USA die Nachfrage höher als die Verfügbarkeit, was aber auch dem Umstand geschuldet ist, dass zuerst die Militärindustrie mit dem wichtigen Rohstoff Silber beliefert wird. Silber ist für die Hightechprodukte des militärisch-industriellen Komplexes unverzichtbar. Erst, wenn hier der Bedarf gedeckt ist, wird die Münzanstalt beliefert, um Silver Eagles zu prägen.
Ein weiterer Grund, warum das Silber immer knapper wird, ist, dass Eigentümer zertifizierter Silberfonds, also »Papiersilber«, seit Neuestem immer häufiger verlangen, die physische Ware ausgeliefert zu bekommen. Das Misstrauen, man könnte sonst zu spät kommen und nur noch wertlose Papierzettel in der Hand halten, ist geradezu explodiert. Warum?
Durch die unermüdlichen Nachforschungen der unabhängigen Internetmedien zeichnete sich seit den letzten Jahren ein immer deutlicheres Bild, dass weit mehr Silber verkauft wurde, als überhaupt vorhanden ist. Selbst als absolut sicher angesehene und zertifizierte Silberfonds erwiesen sich als gar nicht sicher. Auch da, wo Eigentümer von eingelagertem Silber Zertifikate mit den Seriennummern ihrer eigenen Barren besaßen, stellte sich bei Vergleichen von Barrenlisten heraus, dass die Nummern teilweise mehrfach vergeben wurden. Dann wurde bekannt, dass die Menge an Barren, die nach den Zertifikaten in den Tresoren liegen müssten, nur zum kleinen Teil dort tatsächlich liegt. Lenny Organ, ein bekannter Silberinvestor, konnte durchsetzen, den Tresorraum der als absolut seriös geltenden kanadischen Nova Scotia Bank zu besichtigen. Er war schockiert. Außer ein paar jämmerlichen Häufchen Barren und Unzen war der berühmte, riesige Tresorraum leer. Niemals war die vorgefundene Menge in Einklang zu bringen mit den Volumina der Käufe, Verkäufe und Verleihungen und dem aktuellen Bestand an Edelmetall, die die Bank nach ihren eigenen Unterlagen im Tresorraum halten müsste.
Das ist kein Einzelfall. Die Banken verleihen und verkaufen sogenanntes »Non-allocated«-Edelmetall, das ihnen gar nicht gehört, sondern ihren Kunden. Besteht der Kunde auf Auslieferung, muss es eben schleunigst auf dem Markt beschafft werden. Diese Nachrichten verbreiteten sich über die Insider-Internetseiten wie Lauffeuer und sehr schnell auch in Investorenkreisen. Seitdem fordern Silberinvestoren zunehmend Auslieferung ihre physische Ware und misstrauen den Papierzertifikaten. Alle haben Angst, bei dem Spiel »Die Reise nach Jerusalem« ohne Stuhl stehen zu bleiben, wenn sie zu langsam sind.
Nach den sensationellen Enthüllungen des »Whistleblowers« Andrew Maguire, eines Insiders, der in einem Hearing über die kriminellen Methoden der Silberpreismanipulation berichtete und Beweise vorgelegte (und einen Tag später um ein Haar von einem rasenden Autofahrer getötet worden wäre) sowie den akribisch zusammengetragenen Dossiers des Marktanalysten Ted Butler, hat sich das Justizministerium der USA auf dem Silbermarkt eingeschaltet, und schickt sich an, Ermittlungen gegen JP Morgan und andere aufzunehmen. Der gut informierten amerikanischen Website King World News liegt eine entsprechende Nachricht des US-Justizministeriums vor, in der die erforderlichen rechtlichen Schritte angekündigt werden.
Fachleute schätzen, dass etwa 70 bis 80 Mal soviel Silber auf dem Papier existiert, wie an physischem Metall. Durch das Jonglieren mit diesen Unmengen an virtuellem Silber und abgesprochenen Verkäufen konnte der Preis seit Jahren hervorragend manipuliert werden. Das geht, solange alle daran glauben, mitspielen und massenhaft virtuelles Silber gekauft und verkauft werden kann.
Ähnlich läuft es beim Gold ab. Die tatsächliche Menge an vorhandenem Gold ist nur ein Bruchteil dessen, was an den Weltbörsen gehandelt wird. Die Schätzungen laufen weit auseinander.
Wenn die einfachen Bürger nun damit beginnen, ihre Vermögen in Gold umzuschichten, könnte es nicht nur einfach wegen der steigenden Nachfrage eng werden. Jede Unze Gold und Silber, die dem Markt tatsächlich entzogen wird und in den Häusern der Bürger verschwindet, treibt den virtuellen Edelmetallmarkt weiter in die Enge. Sobald ruchbar wird, dass Lieferausfälle vorkommen, werden die Edelmetallpreise nicht mehr zu halten sein.
Falls Sie Gold oder Silber kaufen: Holen Sie sich die physische Ware zum anfassen und behalten.
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