In den USA sind Staat und Religion strikt getrennt. Das bekommen derzeit vor allem verarmende Christen zu spüren. In den USA ist es – anders als in Europa – weithin noch üblich, vor den Mahlzeiten ein Gebet zu sprechen. Doch bei den Armenspeisungen wird nun die staatliche religiöse Neutralität durchgesetzt: Christen, die vor dem Essen beten wollen, müssen bei solchen Armenspeisungen hungrig wieder nach Hause gehen.
Schon 40 Millionen US-Bürger beziehen Food-Stamps per Kreditkarte für durchschnittlich 133,22 Dollar pro Person auf Basis des staatlichen Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP). Zum Vergleich: Im Jahr 1969 waren 2,878 Millionen Amerikaner Bezieher von Food Stamps und im Jahr 2000 bezogen 17,2 Millionen Menschen Lebensmittelmarken. Der Anstieg der Armut ist in den USA atemberaubend. Während die Reichen in den USA mit unglaublicher Geschwindigkeit immer reicher werden, entsteht auf der anderen Seite in der Durchschnittsbevölkerung ein gewaltiges Armutsloch.
Und deshalb gibt es auch immer mehr staatlich mitfinanzierte Armenspeisungen, bei denen Alte, Schwache, Kranke und Behinderte wenigstens einmal am Tag eine Mahlzeit bekommen. Ein Beispiel: Da bezahlen Senioren etwa im US-Bundesstaat Georgia im Port Wentworth"s Ed Young Senior Citizens Center nahe Savannah 55 Cent für ein Hühnchengericht, das normalerweise sechs Dollar kosten würde – den Großteil schießt die US-Regierung zu.
Doch es gibt eine Richtlinie, nach der überall dort, wo staatliche Zuschüsse gewährt werden, die strikte Trennung von Staat und Kirche beachtet werden muss. Für die stark christlich geprägte Gemeinde im Altenzentrum nahe Savannah/Georgia war es nun ein tiefer Schock, dass es ihnen von den staatlichen Bediensteten im Auftrag der Regierung verboten wurde, vor dem Essen zu beten. Es ist ja kein Einzelfall. Im ganzen Land dürfen Bedürftige, die staatlich mitfinanzierte Speisen zu sich nehmen, nun vor dem Essen nicht mehr beten. Die Christen reagieren darauf mit Unmut, denn zugleich werden an allen größeren amerikanischen Flüghäfen und an allen Universitäten islamische Gebetsräume und Fußbecken für rituelle Waschungen von Muslimen eingebaut – mit staatlichen Finanzspritzen! Viele christliche Amerikaner glauben deshalb, dass Obama insgeheim einen Kampf gegen das Christentum führt. Das Gebetsverbot ist aus ihrer Sicht nur ein weiteres – diskriminierendes – Beispiel dafür.
(Quelle: Ulfkotte)
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