Neue Zeugenaussagen bringen einen unfassbaren Fall von angeblich systematischem Missbrauch an Wiener Heimkindern wieder ins Rollen. Nach einer Anzeige durch die Stadt Wien wird gegen den 57-jährigen Chef einer Reinigungsfirma, zwei weitere Männer und drei noch nicht identifizierte mögliche Mittäter ermittelt - sie sollen Buben und Mädchen in den 90er-Jahren für private Sexpartys bestellt haben.
Kinder aus dem Heim in Hietzing sollen zu privaten Orgien bestellt worden sein
Die aktuelle Anzeige geht von Vorwürfen zweier ehemaliger Heiminsassen und einem Lehrer der beiden aus, die sich an die Stadt Wien gewandt hatten. er Ältere der beiden, ein inzwischen 27-jähriger Mann, war laut ORF als Zehnjähriger in das Heim eingewiesen worden. Nach einem Jahr habe er sich gegen Taschengeld für den verdächtigen Unternehmer zu Putzdiensten einteilen lassen.
Sexuelle Handlungen mit Heimkindern
"Wir sind mit Bus abgeholt worden, um zu putzen, schauen halt, dass unten im Keller die diversen Sex-Spielzeuge vorher und nachher geputzt werden. Fesseln, SM-Masken, Handschellen", wird der 27-Jährige im Ö1-Morgenjournal zitiert. In den beiden Wohnungen habe er Fotos gefunden, rund 170 davon gesammelt und schließlich einem Polizisten übergeben: "Männer unmaskiert in sexuellen Handlungen mit Heiminsassen, Heimkindern, unter 14-, 15-Jährige, die dort mitgemacht haben, Mädels von anderen Heimen, Burschen von anderen Internaten."
Seinen Angaben zufolge sind Minderjährige zu sexuellen Handlungen gezwungen, aber auch dafür bezahlt worden. Die Heimleitung habe vom Missbrauch gewusst. Nur weil er sich gewehrt und einen Erzieher verletzt habe, sei er selbst nicht Opfer geworden.
Schwere Vorwürfe gegen Reinigungsfirma-Chef
Wie die Staatsanwaltschaft gegenüber der APA berichtet, lauten "die Vorwürfe auf Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauch, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und sexuelle Belästigung." Der verdächtige Unternehmer wurden im Rahmen zweier Strafprozesse in den Jahren 2001 und 2002 freigesprochen.
(Quelle: Reuters Ticker)
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