Das Ende von "la Dolce Vita"?!

Nun ist auch in Italien die Zeit des süßen Lebens vorbei. Das südeuropäische Land verordnet sich ein hartes Sparprogramm, um der Schuldenfalle zu entgehen. Die Regierung Berlusconi hat in den vergangenen Wochen am Beispiel Griechenlands gesehen, wohin es führen kann, wenn man unter Druck auf externe Hilfe angewiesen ist. Diesen Schritt wollen die Italiener ganz klar umgehen.

Dazu dient ein drastisches Sparprogramm. Bis 2012 liegt das Sparvolumen bei 24 Mrd. Euro. Das Ziel ist dabei klar: das aktuelle Defizit von mehr als 5 Prozent soll wieder unter die erforderliche Marke von 3 Prozent gesenkt werden. Viel entscheidender ist in Italien jedoch die Gesamtverschuldung: Aktuell liegt die mit 116 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) so hoch wie in keinem anderen Land der Euro-Zone. Zudem ist Italien als Land für die Euro-Zone sehr viel entscheidender als Griechenland. Während es die Griechen nur auf einen Anteil von knapp 3 Prozent an der Wirtschaftsleistung der Eurozone bringen, sind es bei Italien immerhin 17,2%.

Daher sollten wir die Entwicklung in Italien weiterhin sehr sogfältig beobachten. Wie nicht anders zu erwarten, gab es sofort nach der Ankündigung des Sparpakets schon vielfältige Proteste. So hat der Gewerkschaftsverband CGIL direkt mit einem Generalstreik gedroht, denn Arbeitnehmer und Beamte würde durch die Maßnahmen zu stark belastet.

So sollen die Gehälter der Staatsbediensteten bis 2013 eingefroren werden. Noch stärker trifft es hohe Beamte, bei denen die Gehälter sogar um 10% gekürzt werden sollen. Das gilt auch für die italienischen Parlamentarier und die Unterstaatssekretäre. Den größten Anteil mit rund 10 Mrd. Euro sollen jedoch die Regionen und Gemeinden beitragen, doch von deren Seite gab es auch sofort heftige Ablehnung.

All dies erinnert doch stark an die ersten Reaktionen in Griechenland. Mittlerweile hat sich die Lage rund um die Akropolis wieder etwas beruhigt. Aber bei den als heißblütig und streikfreudigen bekannten Italienern können wir uns ebenfalls auf einen großen Widerstand bei den Sparmaßnahmen einstellen. Sie sehen: Griechenland ist nun wirklich kein Einzelfall innerhalb der EU und die Krise geht weiter.

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