Zwar stimmt der Bundestag erst am Freitag über die Griechenland-Hilfe ab, aber schon heute hat Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Regierungserklärung zum Thema abgegeben. Dabei hat sie einen ganz großen Bogen gespannt und die Hilfen mit markigen Worten gerechtfertigt: "Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Zukunft Europas und damit um die Zukunft Deutschlands in Europa. Europa steht am Scheideweg."
Nun steht die Bundesregierung aktuell stark in der Kritik: Neben den massiven Zahlungen stößt sich die Opposition vor allem an der zunächst zögerlichen Haltung der Bundesregierung, die die Krise wohl noch weiter verschärft hat. Auch darauf ging Merkel in ihrer Regierungserklärung ein: "Ein guter Europäer ist nicht unbedingt der, der schnell hilft. Ein guter Europäer ist der, der die europäischen Verträge achtet und so hilft, dass die Stabilität des Euro keinen Schaden nimmt." Genau das hatte Merkel am 25. März gesagt.
Sie sehen, dass nun die Frage nach dem guten Europäer schon beantwortet ist: Nun muss jeder helfen. Die Zeit der Prüfungen der griechischen Statistiken ist abgeschlossen. Es geht jetzt um eine Notfallhilfe, damit Griechenland nicht zahlungsunfähig wird. Aber die Situation ist mit den Zahlungen keineswegs geklärt. Auf der anderen Seite verpflichten sich die Griechen nun zu massiven Sparmaßnahmen.
Auch eine Antwort: Generalstreik in Griechenland
Zwar hat die Akzeptanz dafür in der Bevölkerung zugenommen, dennoch gibt es in diesen Tagen weiterhin Massenproteste in Athen und vielen anderen großen griechischen Städten. Heute ist nun der Tag des Generalstreiks. Sollte die Regierung nicht auf die Forderungen der Demonstranten eingehen, drohen diese sogar mit Ausweitungen der Streiks.
Bei dieser angespannten Stimmung kann man sich gut vorstellen, dass uns in den nächsten Wochen noch viele heftige Meldungen zum Thema Griechenland erwarten. Denken Sie jedoch daran, dass Griechenland nur ein Euro-Wackelkandidat ist. Portugal könnte schon als Nächstes an der Reihe sein. Doch noch hilft das selbst angeschlagene Land den Griechen mit einem hohen dreistelligen Millionenbetrag - ob das noch lange gutgeht, bleibt abzuwarten.
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